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06.07.2018 Lieblinge des Geistes

„Auffallig viele der einflussreichsten Autoren, Wissenschaftler und Ökonomen leben in Berlin. Und es werden immer mehr,“ schreibt der Tagesspiegel über einen Essay von mir, der sich mit der zunehmenden Attraktivität der Hauptstadt für Deutschlands geistige Elite beschäftigt. Diesen kontinuierlichen Zuzug wichtiger deutscher Geistesgrößen, die ein festes Quartier in der Hauptstadt bezogen haben, konnte ich empirisch messen.

Ausgangspunkt ist mein Ranking der einflussreichsten Intellektuellen Deutschlands, das ich seit 2006 für die Zeitschrift Cicero ermittle. Schon damals war Berlin der mit Abstand wichtigste Wirkungsort. 146 der wichtigsten Denker gingen dort ihrer Arbeit nach. Als ich das Ranking 2017 wiederholte, sind es bereits 178. Keine andere deutschsprachige Großstadt kommt an die Attraktivität Berlins heran. Mit großem Abstand folgt erst wieder München mit 58 Persönlichkeiten, die es ins Ranking schafften, dann Hamburg, Frankfurt am Main, Wien und Zürich. Allein von den 100 einflussreichsten deutschen Autoren leben derzeit 30 ständig in Berlin, 2006 waren es nur 25. Zählt man diejenigen hinzu, die in der Hauptstadt ein Zweitquartier bezogen haben, weil sie hier einer längerdauernden Aufgabe nachgehen, sind es insgesamt 42 (2006: 28).

Das Cicero Intellektuellen Ranking macht dasselbe wie der Science Citation Index in der Wissenschaft: Es misst geistige Produktivität an der öffentlichen Aufmerksamkeit. „Hier wie dort werden Zitate und Erwähnungen gezählt, hier in den Medien, dort in wissenschaftlichen Journalen,“ kommentierte der Philosoph Georg Franck die Methodik. Er nannte diese Gesetzmäßigkeit „Ökonomie der Aufmerksamkeit“. Lesen Sie im Tagesspiegel über die einflussreichsten Intellektuellen Berlins und wie sie zu ihrer Stadt stehen.

Der Schriftsteller Ferdinand von Schirach steuerte eine Liebeserklärung an Berlin bei. Lesen Sie hier.